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Gesundbeten

Unter Gesundbeten wird die Gabe verstanden, durch Beten zu heilen. Dabei handelt es sich um eine sehr alte Praxis, die auf die christliche Antike oder sogar noch weiter zurückgeht. Mit Hilfe von Heilsprüchen und Segensformeln ermöglicht das Gesundbeten das Heilen oder Lindern einer Vielzahl von Krankheiten und Wunden wie Verbrennungen, Aphthen, Warzen, Angina und Kopfschmerzen sowie von gewissen psychischen Störungen. Diese Art der Behandlung – die über Dritte erfolgen und auch bei Tieren angewendet werden kann – weist vor allem die Besonderheit auf, dass keine Manipulationen am Patienten und nicht einmal ein direkter Kontakt mit der behandelten Person erforderlich sind. In den Schweizer Heimen und Spitälern liegen zahlreiche Listen mit den Telefonnummern von Heilern auf, geordnet nach den Leiden, die sie behandeln können. Die Heilsprüche werden auf Vertrauensbasis von Mensch zu Mensch weitergegeben, in den meisten Fällen an einen Vertreter der nächsten Generation. Beim Gesundbeten handelt es sich in erster Linie um einen Akt der Barmherzigkeit und Frömmigkeit, der unentgeltlich erbracht werden muss. Die seltenen Versuche, daraus Profit zu ziehen, lösen denn auch immer grosse Empörung aus. Im Jura ist das Gesundbeten eine sehr lebendige Tradition, doch es wird auch in anderen Schweizer Kantonen praktiziert, insbesondere in den Kantonen Freiburg, Wallis und Appenzell sowie in der Zentralschweiz. Grundsätzlich ist es in der Westschweiz und in der italienischen Schweiz mehr verbreitet als in der Deutschschweiz. Ohne Verband oder Dachorganisation bildet das Gesundbeten eine Welt für sich, in der es keine Werbung, kein Gewinnstreben und keine Jagd nach Ruhm und Ehre gibt. Ein Mysterium, dessen Kraft nicht mit Worten erklärt werden kann und über das rationale Denken der heutigen Zeit hinausgeht.

 

Für weitere Informationen

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Hyménoptères
Kantonsmuseum, 2012
Lens, 1930
Charles Dubost, Mediathek Wallis
Entrée du Valais dans la Confédération
Archives Cantonales, Michel Martinez Sion
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